Gefangen-Sein im eigenen Denken? Learn to unlearn

Gefangen-Sein im eigenen Denken

Klingt wie aus einem Psychothriller, betrifft uns aber öfter selbst, als wir denken. Wenn wir in Gedanken oft immer wieder zu denselben Ergebnissen kommen und an Mauern stoßen, haben wir eine Grenze erreicht. Ein deutliche Anzeigen dafür, dass wir buchstäblich gefangen in unserem Denken sind.

Mögen tut das niemand. Wie also kann man ausbrechen und die Ketten sprengen?

Nun, es ist möglich zu lernen, wie wir neu lernen. Hier ein paar Impulsfragen:

  • Vielleicht sich eingestehen, dass die Art und Weise, wie wir unsere Ziele im Denken bestimmen, nicht mehr funktioniert. Vielleicht also neue Wege finden, unsere Gedanken und Ziele neu auszurichten?

  • Vielleicht etwas verlernen? Zum Beispiel auf unseren inneren Kritiker zu hören. Dafür eine neue Stimme etablieren lernen, indem wir positiven Impulsen mehr Aufmerksamkeit schenken.

  • Lernen, wo uns unsere Vergangenheit stark beeinflusst und triggert, sodass wir zu keinen anderen Ergebnissen mehr kommen können.

  • Neu lernen, wir wir Erfolg überhaupt definieren. Vielleicht einen anderen Status geben?

  • Vielleicht etwas Bedeutsamen, Sinnvolles für unser Leben finden, das über uns selbst hinaus Bedeutung hat.

  • Vielleicht müssen wir auch insgesamt unsere Art überdenken, wir wir bis heute Dinge angegangen sind, wie wir Fragen stellen und wie wir nach Antworten suchen.

Ist das möglich?

Ja, ist es. Gewohnheiten lassen sich ändern. Das kann schwierig sein, denn es hat mit dem Verlassen von Komfortzonen zu tun. Aber es lohnt sich immer, das Nest zu verlassen. Denn dies bedeutet immer Wachstum.

Vergangenheit bestimmt Gegenwart

Oft laufen bei uns automatische Prozesse ab. Reaktionen, die einfach passieren. Wir wissen nicht, warum wir jetzt wieder so gehandelt oder reagiert haben. Es sind tief eingebrannte Programme, die unser Gehirn irgendwann gelernt haben muss. Dann sagen wir “ja”, obwohl wir “nein” meinen und schweigen, obwohl wir sprechen wollten.

Wer hat da die Kontrolle? Die Erfahrungen der Vergangenheit. Gewohnheiten. Und diese lassen sich ändern.

Gewohnheiten lassen sich umprogrammieren. Man braucht dafür nur etwas Mut, den eigenen Verstand und Zeit. Man könnte sich folgendes Vorgehen vornehmen.

  1. Stoppe. Einfach mal ganz bewusst innerlich anhalten, egal wo und wann. Nur für dich selbst mal die Pause-Taste drücken und in sich ruhen.

  2. Fokussiere. Den Atem bewusst wahrnehmen und den Blick auf etwas Beruhigendes wenden, oder die Augen schließen.

  3. Nimm wahr. Wie fühlst du dich? Was fühlst du? Was macht dein Körper? Wie empfindest du dein Umfeld? Konzentration nur auf dich, du darfst jetzt mal im Mittelpunkt stehen.

  4. Reflektiere. Was ist jetzt gerade wichtig? Was ist wichtig für dich? Hier kannst du pausieren. Später kann man die Fragen erweitern. Was prägt deine Sichtweise? Was für Möglichkeiten hast du? Was hast du noch nicht bedacht? Was hast du über- oder unterbewertet?

  5. Reagiere. Welche Reaktionen stehen dir zur Verfügung und welche haben sich durch das Innehalten neu ergeben? Verweile hier mal, um zu schauen, ob sich noch weitere Möglichkeiten auftun.

  6. Notiere.  Was hast du wahrgenommen? Was ist neu? Gibt es neue Möglichkeiten für dich? Was möchtest du neu lernen? Es lohnt sich, dazu Notizen zu machen; das Gehirn merkt sich das besser und wird bei der nächsten ähnlichen Situation einfacher zur Ruhe und Reflektion finden.

So kann man gewohnte Reaktionen neu lernen.

"Sie müssen erkennen, dass der einzige Weg und die einzige Person, die Sie wirklich verändern können, Sie selbst sind", sagt Barry O'Reilly, Autor von "Unlearn".

Es gibt viele großartige Ressourcen dafür, wie man den "shift" von einer statischen Denkhaltung ("Fixed Mindset") zu einer wachstumsorientierten Denkhaltung ("Growth Mindset") schaffen kann. Aber es ist ein herausfordernder Weg. Etwas 90% unseres Verhaltens ist von Gewohnheiten geprägt. Manche Gewohnheiten sind schwer zu ändern; so schwer, dass es eine Veränderung des Umfeldes braucht. Das kann ein Umzug oder eine neue Umgebung sein, neue Räume, neue Hobbys oder ein anderer Beruf.

Für jede Veränderung braucht es jedoch auch eine Absicht, eine Intention. Auch hierfür gibt es eine gute Einstiegsübung, die wir zum Abschluss als Frage formulieren möchten.

  • Welcher Veränderung magst Du mehr Raum geben?

  • Was müsstest sich – und was müsstest Du dazu verändern?

  • Wie kannst Du Raum dafür schaffen. Was müsstest Du ggf. lassen?

  • Wie kannst Du diese Veränderung durch eine Veränderung deines Umfeldes, die sichtbar ist, unterstützen?

Mehr Impulse zu dem Thema findest du auch in unserem kostenfreien Workbook, im Finde Zukunft Journal und in unseren Finde Zukunft Seminaren.

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