Wie dir Ikigai beim Imposter Syndrom helfen kann
Kreative und schöpferisch tätige Menschen leiden häufig unter dem sogenannten “Imposter Syndrom”: Sie glauben, dass ihre Talente und Fähigkeiten “normal” sind – und sie jeder Person zugänglich sind. Ein Grund dafür liegt darin, dass Personen, die unter dem Imposter Syndrom leiden, Schwierigkeiten haben, ihre Fähigkeiten und Talente zu internalisieren und als Stärken zu begreifen.
Die deutsche Übersetzung lautet “Hochstaplersymptom” und ist nur bedingt hilfreich. Tatsächlich glauben Personen mit einem Hang zum Imposter Syndrom, dass sie – trotz herausragender Fähigkeiten – “auffliegen” könnten, da in Wirklichkeit ihre Fähigkeiten nichts “Besonderes” seien.
Wenn du dich damit identifizieren kannst, haben wir hier eine Warnung und eine gute Nachricht für dich:
Der Ikigai Doppelgänger ist eher schädlich für dich
Die meisten Menschen halten das spanische “Venn Diagramm” von Andrés Zuzunaga mit seinen vier Kreisen für das Ikigai. Das ist jedoch nicht der Fall. Es ist ein “Purpose” Diagramm. Andrés Zuzunaga hat dies “Propósito” genannt und vor einigen Jahren veröffentlicht. Was dann passierte, kannst du hier bei uns nachlesen.
In jedem Fall ist es nicht das Ikigai – und wenn du Gefahr läufst, unter dem Imposter Syndrom zu leiden, ist es womöglich für dich und deine Entwicklung hinderlich, wenn nicht sogar schädlich. Warum?
Das Purpose Diagramm fragt nach dem “Was” und nicht nach dem “Wie”. Es begrenzt dich und deinen “Purpose” auf eine Tätigkeit. Dein Wesen, deine Berufung und die Frage nach Bedeutung und Sinn in deinem Leben sind womöglich viel größer als einzelne bloße Tätigkeiten.
Es verbindet deine Fähigkeiten unmittelbar mit Finanzen und dem, was die Welt braucht. Das ist ein gefährlicher Pfad für deine Einzigartigkeit. Was ist, wenn du einzigartige Dinge kannst, die noch gar nicht von der Welt entdeckt wurden? Oder für die noch niemand den Wert entdeckt hat – und damit auch noch nicht bereit ist dafür zu bezahlen? Erinnern wir uns an Künstler wie Beethoven, der bettelarm starb und zugleich der Welt unglaubliche Werke hinterließ. Was wäre, wenn er nur darauf gehört (nicht im akustischen Sinne) hätte, was die Welt “braucht” und wofür die Welt ihn bezahlt hätte.
Es verbindet deine Fähigkeiten mit dem, was die Welt heute schon wissentlich braucht. Das bedeutet, du oder die Welt müssen darum wissen. Jemand muss es benennen können. So funktioniert jedoch Innovation und das Schaffen von Neuem nicht. Vieles ist dabei ergebnisoffen. Und: wurden Begründer:innen von Revolution und Innovation nicht gerade am Anfang ihres Schaffens missverstanden? Wer sagte nicht alles, dass es keine Autos bräuchte (wir hatten ja Lokomotiven), keine neuen Fahrräder fürs Gelände oder gar schwere Mobiltelefone mit Display und Internetzugang? Wer hätte die Idee bejaht, die Nationalhymne mit der Zunge auf einer elektrischen Gitarre zu spielen? Radikale Erneuerungen wurden gerade von mutigen Menschen geschaffen, die häufig keine Unterstützung und erst recht kein Verständnis für ihre Gedanken und ihre Talente hatten.
Wie dir das wahre Ikigai helfen kann
Kommen wir zur guten Nachricht: Das wahre Ikigai fragt nicht nach dem “Was”, sondern nach dem “Wie”. Es lässt dir viel mehr Raum für deine Entfaltung. Es fragt nicht nach Bezahlung und Wert für die Welt.
Es gibt dir einen Zugang für deine Einzigartigkeit. Und dein Ikigai muss nichts Großes sein, es darf auch etwas Kleines sein. Es muss noch nicht einmal jemand davon wissen. Es darf dein Schatz und dein Geheimnis bleiben.
Wie du deinem Imposter Syndrom mit der Ikigai Philosophie helfen kannst
Fragen die du dir zur Unterstützung und Reflexion stellen kannst:
Was tue ich am liebsten, selbst wenn mich niemand dabei beobachtet?
Was würde ich tun, wenn Geld keine Rolle spielt?
Welchen Dinge mag ich nachgehen, bei denen ich nicht von der Zustimmung (Likes) anderer abhängig bin?
Weitere Fragen, die für dich interessant sein könnten, findest du auch in unserem Ikigai Lebensmodell.