How to master your habits

Wie du deine Gewohnheiten ändern kannst

Es ist Montag morgen. Ich habe mir fest vorgenommen heute eine Stunde eher aufzustehen, damit ich vor der Arbeit noch Laufen gehen kann.

Was passiert? Der Wecker klingelt und ich denke mir „das ist aber früh, ich bin noch so müde. Ich gehe morgen Laufen, das ist ok.“

Ein sehr beliebtes Beispiel ist natürlich auch die Diät, mit der ich “morgen” anfange. Am nächsten Tag sage ich mir wieder morgen, dann wird es auf den nächsten Wochenanfang verschoben.. und so weiter.

Kommt dir bekannt vor?

So ist das mit Gewohnheiten. Leider ist es unglaublich schwer diese zu ändern und neue aufzubauen. Wir Menschen sind wortwörtlich „Gewohnheitstiere“.

Psychologin Wendy Wood ist Professorin an der University of Southern California und eine der führenden Forscherinnen, wenn es um Gewohnheiten geht. Sie untersucht unter anderem warum es uns so schwer fällt, „Habits“ zu ändern.

Habits

Wir Menschen handeln deutlich mehr nach Gewohnheiten, als wir uns bewusst sind.

Wenn wir diese ändern wollen, helfen nicht Dinge wie Schilder oder nettes fragen.

Ein schönes Beispiel hierzu ist eine Studie aus den 1980er Jahren:

Forscher:innen wollten Mitarbeitende dazu überzeugen die Treppe statt den Aufzug zu nutzen.

Zunächst versuchten sie es mit Schildern, was nichts half. Daraufhin versuchten sie eine andere Herangehensweise:

Sie verlangsamten das Schließen der Aufzugtüren um 16 Sekunden.

Dies war genug, um die Mitarbeitenden abzuschrecken. Plötzlich fingen die Leute an die Treppen zu nutzen, während alle vorherigen Maßnahmen nichts bewirkt hatten. Dies zeigt, dass etwas wirklich disruptives passieren muss, damit Menschen ihr Verhalten ändern.

Selbst nachdem die Türen wieder normalisiert wurden, nutzen die Mitarbeitenden weiterhin die Treppe. Insgesamt wurde die Nutzung des Aufzuges durch dieses Vorgehen um ein Drittel reduziert.

Sie hatten sich an die Nutzung der Treppe gewöhnt.

Dies ist ein Beispiel dafür was Psychologen als „Friction“ bezeichnen

Hierbei handelt es sich um Barrieren, welche die Ausführung eines Verhaltens verhindern.

Friction is very important in determining what behaviors we repeat – and so what behaviours become a habit.
— Wendy Wood



Wir denken, dass wir durch Selbstkontrolle und Willensstärke unsere Gewohnheiten ändern können, aber so funktioniert es nicht

Unsere Gewohnheiten sind in einem „memory system“ gespeichert, zu welchem wir keinen Zugriff haben.

„It’s a way of securing the most important information and protecting it from change. There is no way you can change that habit memory except through repetition of other behaviors“.

- Wendy Wood


Belohnungen bringen uns dazu, Verhaltensweisen zu wiederholen und Gewohnheiten zu bilden

Belohnungen unterstützen uns auf unserem Weg, neue Gewohnheiten zu implementieren, denn Belohnungen schütten in unserem Gehirn Dopamin aus. Sie führen dazu, dass wir das gleiche Verhalten auf die gleiche Weise wiederholen.

 

Eins der wirklich wichtigen Dinge, wenn es um Änderung unserer Gewohnheiten geht, ist das wir mit dem arbeiten müssen, was uns umgibt.


„Habits reorganize the way we store information in memory. They form these associations between contexts“

- Wendy Wood


Gewohnheiten reorganisieren die Art und Weise, wie wir Informationen im Gedächtnis speichern. Sie bilden diese Assoziationen zwischen Kontexten.

Wenn wir Gewohnheiten ändern möchten, brauchen wir eine Umgebung, die es uns leichter macht unsere Ziele zu erreichen - Wir brauchen einen radikalen Kontextwechsel

Wie beispielsweise den Umzug in eine neue Stadt. So schwer fällt es uns neue Gewohnheiten aufzubauen und alte abzulegen.

Vergiss all deine Vorsetzte, arbeite nicht in deinem System, sondern an deinem System.

Wenn du wirklich was ändern willst, musst du radikal aufräumen.


„ES GIBT TATSÄCHLICH BEWEISE DAFÜR, DASS UNSERE GEWOHNHEITEN UNS HELFEN, DEM LEBEN EINEN SINN ZU GEBEN“

- Wendy Wood

Auch Rituale besitzen eine Gewohnheitskomponente. Einige der Rituale die wir durchführen, sind irgendwie automatisch und gewohnheitsmäßig.

Ein Beispiel hierfür sind Leistungssportler. Viele von ihnen habe spezielle Rituale die sie performen bevor sie einen Wettkampf antreten. Diese Rituale geben ihnen ein Gefühl von Kontrolle, da sie etwas haben, das sie wiederholen und dies tun sie erfolgreich. Somit gibt es ihnen ein Gefühl von Selbstbewusstsein.

Wenn wir uns in Umgebungen befinden, in denen wir wissen, was zu tun ist und wir uns wohl dabei fühlen – erlaubt uns dies effektiv zu multitasken. Wenn wir eine Sache genug geübt haben, sodass wir nicht mehr darüber nachdenken müssen, können wir gleichzeitig andere Dinge tun.


 „We can make sense out of our world“
- Wendy Wood



Eine Einladung zur Reflexion:


Überleg doch mal was du bei dir gerade ändern möchtest – und wenn du etwas ändern möchtest, schau doch mal welchen radikalen Kontextwechsel du einbauen kannst, damit du deine gewünschten Änderungen einfacher herbeiführen kannst.


Ein Blick ins Buch

Schau auch gerne mal in unser Buch “Tun ist Gold”. Dieses kann dich auf deinem Weg begleiten neue Gewohnheiten zu implementieren und “ins Tun zu kommen”. Oder komm in einen unserer Kurse zu Entscheidungen und Gewohnheiten. Diese bieten wir von Zeit zu Zeit immer wieder an. Wir freuen uns auf dich!

 
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Kintsugi – Narben aus Gold: Drei Perspektiven

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Ikigai Meditationen für Reflexion und Wohlbefinden