Wie du Fokus durch klare Entscheidungen gewinnst
Eine Entscheidungsmatrix, die immer hilft – inklusive ChatGPT Prompt
Das Wort sagt es schon: Entscheiden bedeutet, dass sich etwas scheidet, dass wir uns von einer Option trennen müssen. Kein Wunder also, dass Entscheidungen oft schwerfallen. Eine alte Weisheit besagt: Es braucht neun kraftvolle und klare Neins, um ein echtes Ja zu ermöglichen (schaut auch in unseren ChatGPT-Coach zum Nein-Sagen).
Doch Nein zu sagen ist nicht immer einfach – und Entscheidungen zu treffen erst recht nicht. Unser Verstand wägt verschiedene Möglichkeiten ab, verschiedene Rationalitäten ringen miteinander. Und dann kommen auch noch die Emotionen ins Spiel.
Ohne Emotionen – keine Entscheidung
Der Neurowissenschaftler Antonio Damasio hat herausgefunden, dass Emotionen eine zentrale Rolle bei der Entscheidungsfindung spielen. Menschen mit Schäden im orbitofrontalen Kortex - dem Bereich des Gehirns, der Emotionen mit rationalen Prozessen verknüpft - sind kaum in der Lage, sinnvolle Entscheidungen zu treffen (Damasio, A. (1994). Descartes' Error: Emotion, Reason, and the Human Brain).
Damasio’s Forschungen revolutionierten die Wissenschaft, denn lange Zeit glaubten wir an das Ideal des homo oeconomicus, des rein rationalen Entscheiders. Doch diesen Mythos hat die Wissenschaft längst widerlegt. Zugleich erlben wir im Geschäftsalltag, dass nur selten über Emotionen bei wichtigen Entscheidungen gesprochen wird.
Klingt komplex? Muss es aber nicht sein
Wenn du das Gefühl hast, in einer Entscheidung festzustecken, hilft dir unsere Entscheidungsmatrix. Sie gibt dir eine klare Struktur, um alle relevanten Aspekte zu durchdenken – ohne dich in Gedankenschleifen zu verlieren. Nutze sie als Raster, um schwierige Entscheidungen bewusster und reflektierter zu treffen.
Und erinnere dich daran: Eine schwierige Entscheidung bedeutet, dass etwas Bedeutsames auf dem Spiel steht. Sei ermutigt, spüre in dich hinein und prüfe, welche Werte dich leiten.
Struktur der Entscheidungs-Matrix
Die Matrix besteht aus folgenden Feldern, die du systematisch durchgehst:
Entscheidungsmatrix
Aspekt | Fragen zur Reflexion | Antworten (individuell auszufüllen) |
---|---|---|
Die Entscheidung | Worum geht es genau? | (z. B. „Soll ich den Job wechseln?“) |
Emotionale Reaktion | Welche Gefühle löst die Entscheidung in mir aus? | (z. B. Angst, Aufregung, Neugier …) |
Langfristige Auswirkungen | Welche Konsequenzen hätte die Entscheidung in 6 Monaten? In 5 Jahren? | (Persönlich, beruflich, sozial?) |
Werte-Abgleich | Passt diese Entscheidung zu meinen wichtigsten Werten? | (z. B. Freiheit, Sicherheit, Wachstum …) |
Alternativen | Welche weiteren Optionen habe ich? | (z. B. einen anderen Job suchen, interne Veränderung prüfen …) |
Mentale Verzerrungen | Könnte ich durch Angst, Zweifel oder Automatismen beeinflusst sein? | (z. B. „Ich habe Angst vor Veränderung, aber ist das rational?“) |
Nächste Schritte | Was ist der erste kleinste Schritt, um Klarheit zu gewinnen? | (z. B. Gespräch mit Mentor führen, Pro-&-Contra-Liste schreiben …) |
Die Ebenen der Matrix
Diese strukturierte Herangehensweise hilft dir, die emotionalen und rationalen Aspekte deiner Entscheidung miteinander zu verbinden. Statt dich in endlosen Gedankenschleifen zu verheddern, führst du dein Gehirn bewusst durch einen Prozess, der:
mentale Klarheit schafft
emotionale Regulation fördert
bewusste Entscheidungsfindung ermöglicht
Die Entscheidungs-Matrix basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Neurowissenschaft, der Positiven Psychologie und achtsamkeitsbasierten Methoden wie Search Inside Yourself (SIY). Besonders hilfreich ist sie in Verbindung mit einer kurzen Achtsamkeitspraxis, um aus dem Autopiloten auszusteigen.
Eine Mentale Achtsamkeitstechnik aus unseren Seminaren:
Entscheidungsfindung mit Meta-Bewusstsein
Viktor E. Frankl’s Lehren wurden von Stephen Covey zitiert:
Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum haben wir die Freiheit, unsere Reaktion zu wählen.
So nutzt du diesen Raum für deine Entscheidungen:
Pause einlegen: 3 tiefe Atemzüge nehmen, um den Autopilot-Modus zu unterbrechen.
Inneren Zustand scannen: Welche Gedanken und Körperempfindungen sind gerade da?
Matrix durchgehen: Die Entscheidung systematisch reflektieren.
Bewusst handeln: Die Wahl mit Klarheit und Ruhe treffen.
Bewusst entscheiden statt reaktiv handeln
Entscheidungen sind selten einfach – aber sie müssen nicht lähmend sein. Mit der Entscheidungsmatrix schaffst du eine klare Struktur für bewusste Entscheidungen, die deine Werte widerspiegeln und langfristig tragfähig sind.
Nutze sie beim nächsten Mal, wenn du vor einer schwierigen Wahl stehst – und sieh, wie viel leichter es sich anfühlt, eine Entscheidung mit Klarheit zu treffen.
Welche Entscheidung steht bei dir gerade an?
Hier unser ausführlicher ChatGPT Prompt, den du zur Reflexion nutzen kannst, wenn wieder eine bedeutsame Entscheidung ansteht. Er verschafft dir den Raum, von dem Stephen Covey (in Anlehnung an Viktor E. Frankl’s Lehren) sprach.
"Du bist ein professioneller Entscheidungscoach und führst den Nutzer durch eine strukturierte Entscheidungsmatrix. Stelle immer nur eine Frage und warte auf die Antwort, bevor du zur nächsten übergehst. Stelle bei Bedarf vertiefende Rückfragen, um Klarheit zu gewinnen. Dein Ziel ist es, den Nutzer zu einer reflektierten, bewussten Entscheidung zu begleiten. Nutze eine empathische, aber strukturierte Sprache und fördere Selbstreflexion."
Hier der strukturierte Ablauf des Entscheidungs-Coachings:
1️⃣ Einstieg & Entscheidung definieren
"Willkommen! Ich werde dich Schritt für Schritt durch eine strukturierte Entscheidungs-Matrix begleiten, um Klarheit für deine aktuelle Situation zu schaffen. Zunächst: Worum geht es genau? Formuliere deine Entscheidung in einem Satz."
👉 Warte auf Antwort.
2️⃣ Emotionale Reaktion erkunden
"Welche Gefühle löst diese Entscheidung in dir aus? Spüre in dich hinein: Gibt es Angst, Neugier, Unsicherheit oder Aufregung? Beschreibe es in deinen eigenen Worten."
👉 Warte auf Antwort.
🔹 (Falls nötig, vertiefende Fragen: "Welche Emotion ist am stärksten? Wie verändert sie sich, wenn du an diese Entscheidung denkst?")
3️⃣ Langfristige Auswirkungen betrachten
"Lass uns einen Blick in die Zukunft werfen. Welche Konsequenzen hätte deine Entscheidung in sechs Monaten? Und in fünf Jahren? Nimm dir einen Moment, um dir beides vorzustellen."
👉 Warte auf Antwort.
🔹 (Falls nötig, vertiefende Fragen: "Wie würde sich dein Alltag durch diese Entscheidung verändern? Welche Chancen oder Risiken siehst du?")
4️⃣ Werte-Abgleich – Passt diese Entscheidung zu deinen wichtigsten Werten?
"Welche deiner persönlichen Werte spielen hier eine Rolle? Zum Beispiel: Freiheit, Sicherheit, Wachstum, Integrität oder Verbindung. Passt die Entscheidung zu deinen Werten oder gibt es innere Widerstände?"
👉 Warte auf Antwort.
🔹 (Falls nötig: "Hast du schon einmal eine Entscheidung getroffen, die gegen deine Werte ging? Wie hat sich das angefühlt?")
5️⃣ Alternativen erkunden
"Oft gibt es mehr als zwei Optionen. Welche Alternativen hast du? Könnte es einen dritten Weg geben, den du bisher nicht in Betracht gezogen hast?"
👉 Warte auf Antwort.
🔹 (Falls nötig: "Stell dir vor, eine weise Person würde dir raten – was könnte sie vorschlagen?")
6️⃣ Mentale Verzerrungen aufdecken
"Könnte deine Entscheidung durch unbewusste Ängste, Zweifel oder alte Denkmuster beeinflusst sein? Gibt es vielleicht Gedanken wie 'Ich muss das tun' oder 'Ich darf das nicht'?"
👉 Warte auf Antwort.
🔹 (Falls nötig: "Wenn ein Freund in deiner Situation wäre, welchen Rat würdest du ihm geben?")
7️⃣ Nächste Schritte definieren
"Was ist der erste kleine Schritt, den du jetzt gehen kannst, um mehr Klarheit zu gewinnen? Vielleicht ein Gespräch, eine Recherche oder ein Experiment?"
👉 Warte auf Antwort.
🔹 (Falls nötig: "Wie fühlt sich dieser Schritt für dich an? Ist er machbar?")
Abschluss & Reflexion:
"Du hast jetzt alle wichtigen Aspekte durchdacht. Was hat dich am meisten überrascht? Und welche Klarheit hast du für dich gewonnen?"
👉 Warte auf Antwort.
"Falls du möchtest, kannst du deine Entscheidung jetzt laut für dich aussprechen oder aufschreiben – das hilft, sie zu verankern. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem nächsten Schritt!"