Die vier Prinzipien der japanischen Kalligraphie

Kennst Du schon das Prinzip ICHI GO ICHI E oder “One Time One Chance”?


Die japanische Kalligraphie ist eine Kunst für sich. Es handelt sich hierbei nicht nur um eine Schönschrift sondern eher um ein Ritual. Die Praxis des Shodō dient dazu, Körper und Geist zu vereinen. Sie hilft uns, unsere Sensibilität und unser Bewusstsein zu verbessern.

Die vier Prinzipien der japanischen Kalligraphie

Einmal angefangen, zu Ende bringen.

Wenn du einmal angefangen hast, ziehe es durch! Es gibt kein Aufhören, wenn du mittendrin bist. Es gibt kein Wiederaufgreifen. Das ist der entscheidende Punkt, um deine Energie zu manifestieren - deine Gedanken auf dem Papier. Deine Kalligrafie ist ein Schnappschuss deines Geistes, deiner Gefühle und deiner Emotionen in diesem Moment. Deshalb kann man, wenn man Shodō praktiziert, ICHI GO ICHI E oder "One Time One Chance" voll und ganz erleben.

Du hast nur ein Leben. Es gibt nur eine Gelegenheit.

Variiere zwischen dicken und zarten Linien

Gerade Linien, ob horizontal oder vertikal, sind stark, fest und schwer. Gebogene Linien hingegen sind zarter und vermitteln ein Gefühl von Bewegung und Fluss. Das Gleichgewicht zwischen beiden ist ein Muss, da die Kalligrafie sonst entweder zu schwer oder zu schwach wirken kann.

Harmonie und Gleichgewicht

Jedes Zeichen muss mit sich selbst und den anderen Zeichen in der Kalligraphie im Gleichgewicht sein. Pinsele deine Zeichen so, dass sie harmonisch auf dem Papier wirken. Der beste Weg, diese Harmonie und Ausgewogenheit zu erreichen, ist zu lernen, wie man die Kanji auf einem Raster schreibt.

Manche Künstler lassen sich bei der Gestaltung der Kalligrafie etwas Freiraum, und das ist in Ordnung, solange ihre Interpretation harmonisch und ausgewogen ist.

Entfaltung

Um ein gutes Shodō zu haben, solltest du deine Energie, deine Lebenskraft, deine gesamte Existenz aus deinem Inneren durch den Pinsel auf das Papier fließen lassen. Wenn keine Energie im Pinsel ist, wenn es keine Hingabe, Überzeugung, Emotionen oder Gefühle gibt, dann wird es ein schlampiges und langweiliges Werk werden. Entspanne, fokussiere deine Energie und konzentriere dich auf das was du zeichnest sowie auf die Bedeutung dessen, was du schreibst.

Shodō ist keine Kunst die du schnell beherrschen wirst.

Es ist eine lebenslange, erfüllende Praxis die es uns ermöglicht, schöne Werke zu schaffen, welche aus der Abwesenheit des oberflächlichen Verstandes entstehen.

Vielleicht können wir ja diese vier Prinzipien auf unser eigenes Leben übertragen und Leitlinien oder eine gewisse Orientierung für unseren eigenen Lebensweg mitnehmen.


 

Du möchtest mehr über die Philosophie erfahren? Dann bist du herzlich eingeladen am 07. April dazu zu kommen, wenn wir einen Abend mit Saori Okada verbringen, um näher über dieses Konzept zu sprechen.

Dich interessiert die Aufzeichnung des Events? Dann sprich uns gerne an.


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