IKIGAI: Das Geheimnis der kleinen Dinge

Motoki lüftet das Geheimnis der kleinen Dinge: Unser Ikigai-Buch ist da!

Nach zahlreichen Ikigai Seminaren, Kursen und Beiträgen können wir nun auch ein Ikigai Buch zu unserem Findus zählen: das von Motoki verfasste BuchIkigai: Das Geheimnis der kleinen Dinge”.

Wir haben Motoki getroffen und ihm Fragen zum Buch sowie rund um das Thema Ikigai gestellt.


Wann bist du zum ersten Mal auf das Thema Ikigai aufmerksam geworden? Wann hast du es für dich entdeckt? Ist es etwas mit dem du aufgewachsen bist oder wie war der Anfang deiner Reise?

Ich glaube, dass ich durch Posts und Leute, die über Sinn und Purpose sprechen, darauf gestoßen bin. In einem der Beiträge habe ich die Grafik von Andrés Zuzunaga gesehen und dachte, da stimmt was nicht. Daraufhin habe ich mehr recherchiert. Ich bin in der japanischen Sprache nicht so zu Hause, dass ich es jeden Tag spreche, aber Ikigai ist dennoch ein recht geläufiges Wort. So habe ich relativ schnell gemerkt, dass das Diagramm von Zuzunaga nicht ganz zu Ikigai passt. Es mag wirklich hilfreich für die Berufswahl sein, aber es kommt nicht aus Japan. Von da an war mein journalistischer Geist geweckt - und seitdem beschäftigen wir uns mit dem Thema. 

Würdest du sagen es gibt eine Formel für das Ikigai? Da haben wir ja vor kurzem drüber gesprochen, dass wir vielleicht eine entdeckt haben.

Das war echt cool! Chapeau an meine Verlegerin Maren, welche uns auf die Ikigai Formel aufmerksam gemacht hat. Da merkst du plötzlich, dass jemand dein ganzes Buch gelesen hat und wirklich versucht hat, es zu verstehen. Plötzlich kennt jemand dich und deine Lebensgeschichten, weil sich derjenige wirklich in deine Gedankenwelt eingegraben hat.

Die Ikigai-Formel besagt, dass Ikigai-Momente Gefühle auslösen können, wie bei mir jetzt Dankbarkeit. Und das eigentlich das das Ikigai im Sinne von „Man lebt das Leben, das Leben ist lebenswert“ ergibt.

Nach schönen Erlebnissen oder Ereignissen, wie einem Wochenende mit Freunden, kann so ein Flow-Moment der Dankbarkeit entstehen. Man ist dankbar für das Erlebte und weiß gar nicht, was es im Einzelnen ist, ob es das war, was man getan hat, ob es die Umgebung war, die Natur vielleicht. Wie bei jedem einzelnen Menschen in seinen Millionen Facetten kann man nicht sagen, was ihn wirklich ausmacht. Aber man spürt es, und es ist ein Moment. Es ist einer von vielen tausenden Momenten im Leben, in denen man merkt: Das Leben ist wirklich lebenswert. Und das ist die Ikigai-Formel:

Kannst du Ikigai in einem Satz zusammenfassen?

Es ist wirklich dieses tiefe innere Gefühl „das Leben ist lebenswert“.

Was kannst du Leser:innen empfehlen, welche noch auf der Suche nach ihrem Ikigai sind? Würdest du sagen, es gibt einen Shortcut sein Ikigai zu finden oder ist das ein Prozess?

Also ich merke, so wie wir über Ikigai reden, hilft das meinem Ikigai. Ich lerne viel darüber. Das Schöne am Ikigai ist, dass man viel entdeckt, wenn man mit anderen darüber spricht. Daher das Bild der Reise.

Ein Shortcut ist auf jeden Fall das Buch zu lesen, oder zum Beispiel das Buch von Ken Mogi über die kleinen Dinge. Das ist ein Shortcut in dem Sinne, dass man am Wochenende mal was über das Thema lesen kann. Ansonsten statt Lesen, jetzt einmal aufzuschreiben: 

  • Wofür kann ich dankbar sein?

  • Wo habe ich gespürt, dass das Leben lebenswert ist?

  • Wo habe ich Sinn erfahren?

Und dann einfach mal die letzten Tage oder Wochen zurückgehen und dieser Spur folgen. Das wäre vielleicht die Abkürzung.

Man kann seine eigene Sprache finden und deswegen ist Ikigai auch für jeden was ganz eigenes und was ganz Persönliches.
— Klaus Motoki Tonn

Wie hast du dein Ikigai gefunden und wie lange hat es gedauert? Kannst du dein Ikigai überhaupt genau benennen? Oder sind es vielleicht viele kleine Dinge?

Es gab eine Zeit in meinem Leben, da habe ich mich gefragt, ob ich wirklich alles schätze, was ich habe. Es war ja nicht so, dass für mich immer alles perfekt war, ich hatte ja auch nicht im Lotto gewonnen oder ähnliches. Aber irgendwann kam ich an einen Punkt, an dem mir klar wurde, dass das Leben im Allgemeinen ziemlich toll (lebenswert) ist. Es gibt so viele schöne Dinge, die man erleben und schätzen kann, und ich habe mich dabei ertappt, dass ich jemandem oder etwas meine Dankbarkeit ausdrücken wollte.

Zuerst dachte ich daran, meinen Freunden und meiner Familie für alles zu danken, was sie für mich getan haben, und ich denke, es ist wichtig, sich bei denen zu bedanken, die uns auf unserem Weg unterstützt haben. Aber dann merkte ich, dass ich jemandem auf einer tieferen Ebene danken wollte. So kam ich auf die Idee, Gott zu danken. Für mich war die Erforschung meiner Spiritualität und die Suche nach einer tieferen Verbindung zu Gott eine Reise für sich.

Und nicht jeder muss jetzt die Reise machen, die ich gemacht habe. Aber vielleicht ist Ikigai einfach eine Einladung, sich zu fragen: „Wofür kannst du dankbar sein?

Vielleicht findest du dann etwas, wofür du dankbar sein kannst - und dann kannst du dich auf eine Reise begeben, wohin dich die Dankbarkeit führt.

Was war für dich der herausforderndste Teil dieses Buch zu schreiben?

Grundsätzlich, die gesamte Struktur und Gliederung. Auch gab es ein paar Dinge, wo ich entscheiden musste, ob ich sie im Buch erwähne - zum Beispiel, bringe ich meine Familiengeschichte mit rein und ist das für die Personen okay? Das waren Momente, wo ich nachdenken musste. Ansonsten muss ich sagen, dadurch, dass wir sehr viel Vorarbeit geleistet haben, ist es mir an vielen Stellen eher leicht gefallen.

Das Schwierigste war, Zeit zum Schreiben zu finden und sich von den ganzen weltlichen Dingen wie Geld verdienen zu befreien. Grundsätzlich würde ich sagen, dass auch Unterbrechungen eine der größten Herausforderungen sind. Wenn du einmal raus bist, dann bist du raus. Dann muss man doppelt so viel Energie investieren, um wieder in den Flow zu kommen. Aber wenn man einmal drin ist, ist es einfach.

Und dann das Persönliche immer wieder einzubauen, das war immer wieder eine kleine ... das war eine schöne Herausforderung.

Was war dein Lieblingspart beim Schreiben dieses Buches?

Ich glaube, das war die Recherche. Das erzähle ich auch im Buch, das war schon immer da. Wenn ich die Geschichte über den Erfinder von Nintendos Mario oder über Hayao Miyazak, der die berühmten Mangafilme wie auch “Heidi” gemacht hat, recherchieren durfte, hat das viel Spaß gemacht. Ich habe mir zum Beispiel auch Vorträge oder Berichte auf Japanisch angehört, auch wenn ich nicht jedes Wort verstanden habe, aber einfach, um in die Kultur einzutauchen.

Gibt es sonst noch ein Lieblingskapitel? (Frage an sich selbst)

Ich glaube, immer da, wo eine Geschichte drin ist, da merke ich, dass es mir Spaß gemacht hat.

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